Wie wird die Leistungsfähigkeit einer Wirtschaft gemessen? Dazu gibt es spezielle Indikatoren. Diese werden auf verschiedene Arten kategorisiert. Bekannt sind etwa das Bruttoinlandsprodukt oder Aktienkurse.
Inhalt
Indikatoren dienen dazu, Aussagen über die konjunkturelle Entwicklung oder die aktuelle Situation in einer Volkswirtschaft zu treffen. Die volkswirtschaftlichen Indikatoren werden deshalb auch Konjunkturindikator oder makroökonomische Kennzahl genannt. Diese Messgrößen werden aus der makroökonomischen Theorie bzw. aus Forschungen abgeleitet.
Arten von Wirtschaftsindikatoren
Es gibt verschiedene Arten von Indikatoren. Sie werden unterschieden in Mengenindikatoren, Preisindikatoren, Früh-, Präsenz- und Spätindikatoren. Damit sich die Menschen und Teilnehmer ein Bild von den komplexen Abläufen im Wirtschaftsleben machen können, wurden die volkswirtschaftlichen Indikatoren als Hilfsmittel etabliert. Dank der Indikatoren können sich Zentralbanken, Regierungen und alle Interessierten ein schnelles Bild von der wirtschaftlichen Lage einer Volkswirtschaft wie zum Beispiel Deutschland machen.
Bruttoinlandsprodukt
Der bekannteste realwirtschaftliche Indikator ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das Bruttoinlandsprodukt misst den Ausstoß aller im Inland hergestellten Güter und Dienstleistungen. Dies wird Wertschöpfung genannt. Wichtig zu berücksichtigen ist, dass es sich nicht um Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen handelt. Das Bruttoinlandsprodukt ist der Maßstab für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraums.
Frühindikatoren
Die monatlichen Indizes des Auftragseingangs für das Verarbeitende Gewerbe zählen zu den wichtigen Frühindikatoren. Die Bedeutung der monatlichen Auftragseingänge für die Konjunkturanalyse erwächst aus der Vorlaufeigenschaft gegenüber der Produktion. Am Anfang der Produktionskette steht immer ein Auftrag, diese zu indizieren, gibt Auskunft über die zukünftige Entwicklung der Produktion. Daraus ergibt sich ein erster Anhaltspunkt für die bevorstehende gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Spätindikatoren
Zu den wohl berühmtesten Spätindikatoren zählen die Arbeitsmarktdaten. Ein hoher Beschäftigungsgrad zeugt von gut ausgelasteten Wirtschaftsunternehmen, die einen besonders hohen Bedarf an Fachkräften haben. Steigt hingegen die Arbeitslosenquote, geht es den Unternehmen schlechter. Sie setzen Arbeitskräfte frei, um die Kosten zu reduzieren. Die Zahl der Arbeitslosen innerhalb einer Volkswirtschaft wird auch als Mengenindikator bezeichnet.
Mengenindikatoren
Weitere bekannte Mengenindikatoren sind beispielsweise Auftragseingänge oder Zahlen zur Industrieproduktion. Zu den Preisindikatoren zählen unter anderem Aktienkurse sowie Anleihekurse. Preisindikatoren informieren über das Preisniveau.
Eurostat
Für Europa hat Eurostat die wichtigen Indikatoren identifiziert. Die sogenannten Euroindikatoren vermitteln allgemeine wirtschaftliche Informationen über den Euroraum, die Europäische Union und einzelne Mitgliedstaaten. So werden zeitnah, qualitativ hochwertige monatliche / vierteljährliche Indikatoren aufbereitet.
Übersicht der Indikatoren
Vorlaufende Indikatoren | Gleichlaufende Indikatoren | Nachlaufende Indikatoren |
Konsumklimaindizes | Kapazitätsauslastung | Arbeitsmarktdaten |
Geschäftsklimaindizes | Wirtschaftsvertrauen | Preise |
Konjunkturerwartungen | Bruttoinlandsprodukt | |
Auftragseingänge | Einzelhandelsumsätze | |
Einkaufsmanagerindizes | Industrieproduktion |
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